Ihr sitzt in Portugal in einem Restaurant und wisst nicht, was ihr bestellen sollt? Unsere kleinen kulinarischen Tipps sollen euch bei der Auswahl ein wenig helfen. Heute stellen wir vor : Bacalhau a Minhota.
Geschmack hui, Geruch pfui
Bacalhau [Bacalja:u] ist mit Sicherheit eines der traditionellsten Lebensmittel in Portugal. Dabei handelt es sich um einen Klippfisch, der sich vom Stockfisch dadurch unterscheidet, dass er vor dem Trocknen intensiv gesalzen wird. Nach der Trocknung haftet das Salz als dicke Kruste am Fisch, ebenso wie ein sehr markanter Geruch, der die Anwesenheit des Trockenfisches im Laden schon von Weitem ankündigt. Muss man sich dran gewöhnen. Leider macht der Geruch nicht unbedingt Appetit, doch solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen. In Portugal wird übrigens Kabelau für die Herstellung des Bacalhau verwendet.
Schon die Seeleute im Mittelalter haben den Bacalhau geschätzt
Aufgrund seiner extremen Haltbarkeit auch ohne jede Kühlung wurde der Bacalhau seit dem Mittelalter in der Seefahrt und für den Fernhandel verwendet. Wahrscheinlich war der Bacalhau auch ein Grund dafür, dass die Portugiesen in der Lage waren, noch unbekannte Seerouten und für die damalige Zeit lange Seestrecken zu überbrücken. Heute ist der müffelnde Trockenfisch aus der portugiesischen Küche nicht mehr wegzudenken. Er dient für eine ganze Reihe von Gerichten als Grundlage, unter anderem auch für jene Version, die wir ihr euch hier vorstellen.
Ein paar Worte zur Zubereitung (von einem Laien)
Im Grunde genommen handelt es sich um ein recht einfaches Gericht (was auf den Großteil der portugiesischen Küche zutrifft). Der einzige Knackpunkt hierbei ist, dass der Bacalhau erst einmal mehrere Tage gewässert werden muss, damit das Salz ausgewaschen wird und der Fisch wieder seine natürliche Konsistenz erhält. Dann wird ein Stück davon in Mehl gewendet und in der Pfanne gebraten oder im Ofen gebacken. Zwiebeln (immer) und Paprika (manchmal) werden mit Knoblauch angedünstet und mit ein paar Oliven und ein paar Koreanderblättern auf den fertigen Bacalhau gelegt. Das Ganze wird dann auf selbst gemachten Kartoffelchips serviert, die in einer stattlichen Schicht aus Olivenöl schwimmen. Nicht diätisch, aber einfach lecker.
Wenn ihr euch selbst einmal an dieses Gericht heranwagen wollt, findet ihr ein original portugiesisches Rezept unter diesem Link:
https://feed.continente.pt/receitas/bacalhau-a-minhota
Ihr müsst nur noch den getrockneten Bacalhau auftreiben, aber da vertrauen wir auf eure Kreativität. Als Begleiter zu diesem Gereicht eignet sich ein nicht zu trockener, gut gekühlter Weißwein. Guten Appetit.